Science Backstage
explore how physics works and what physicists do
Schülerinnen und Schüler untersuchen an der Fakultät für Physik der Universität Wien das Forschungsfeld Physik, die verwendeten Forschungsmethoden und die Arbeitsweisen der involvierten Scientific Communities am Beispiel der Forschungsgruppen Quantenoptik, Nanomaterialien und Kernphysik.
Der Öffentlichkeit ist weitgehend nicht bekannt, was ForscherInnen eigentlich tun, wenn sie forschen. Dies betrifft insbesondere die Physik. Physik wird in der Gesellschaft als kognitiv besonders schwieriges Gebiet eingeschätzt, das nur wenigen meist männlichen Personen zugänglich ist. Der Physikunterricht in der Schule, aber auch das Lehramtstudium orientiert sich weitgehend an der Fachsystematik der Bezugsdisziplin. Lehramtstudierende und in der Praxis stehende Lehrkräfte haben daher meist kein adäquates Bild von Physik als forschender Disziplin oder die Arbeit und den Alltag von ForscherInnen entwickelt.
Das Projekt versucht durch seine Zielsetzungen und Methoden diese Kluft zwischen Schule und Forschung aufzubrechen, indem die Scientific Community und ihre Gesetzmäßigkeiten, aber auch das „Wesen“ physikalischer Wissensbestände erfahrbar gemacht werden.
Dreh- und Angelpunkt ist der ethnographische Forschungsprozess von SchülerInnen in konkreten universitären Forschungsumgebungen. Die in der Physik Forschenden sind einerseits die „Beforschten“, gestalten aber auch den Forschungsprozess mit. Sie sind, genauso wie die anderen AkteurInnen des Projekts – SchülerInnen, Lehrkräfte und Lehramtsstudierende des Fachs Physik - in die Planung und Analyse der Daten einbezogen. Die Ergebnisse werden schließlich gemeinsam von den SchülerInnen und den WissenschaftlerInnen präsentiert.
Als zentrales Ergebnis wird eine Veränderung der Überzeugungen über das „Wesen“ der Physik (nature of science) bei allen Beteiligten erwartet. Das schließt eine Reflexion der Genderkonnotation des Faches ein. Daraus könnte auch eine Erhöhung der Motivation sich für ein Physikstudium zu entscheiden resultieren.
Folgende konkrete „Produkte“ sind geplant:
- Entwicklung und Dissemination von Unterrichtsdesigns, die „nature of science“ zum Thema machen
- Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige Kooperation zwischen Schulen und der Fakultät für Physik
- Entwicklung adressatengerechter Konzepte für die Außendarstellung von physikalischer Forschung
Projektleiter
Univ.-Prof. Dr. Martin Hopf, Universität Wien, AECC Physik (Österreichisches Kompetenzzentrum für Didaktik der Physik)
Kontakt
Mag.a Ilse Bartosch, Universität Wien, Fakultät für Physik, Didaktik der Physik und e-learning
ilse.bartosch@univie.ac.at
Wissenschaftliche Kooperationspartner
- Universität Wien, Fakultät für Physik, Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI)
- Universität Wien, Fakultät für Physik, Isotopenforschung und Kernphysik
- Universität Wien, Fakultät für Physik, Physik Nanostrukturierter Materialien
- Universität Klagenfurt, IFF, Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung
- Universität Wien, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
Beteiligte Schulen
- BG/BRG 10, Laaer-Berg-Straße, Wien
- Gymnasium und wirtschaftskundliches Realgymnasium Maria Regina, Wien
- BG/BRG 22, Theodor Kramer-Straße, Wien
- HTBLVA Wien III, Camillo Sitte Lehranstalt, Wien
- Lycée Francais de Vienne
Laufzeit
01.09.2009 – 31.08.2011
Science Backstage ist ein Projekt durchgeführt im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science, gefördert vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (ehemaliges BMWF).